Drei Organisationen schliessen sich zusammen, um der Bevölkerung und den medizinischen Leistungserbringern das elektronische Patientendossier (EPD) schweizweit anzubieten. Ab 2026 arbeiten die EPD-Stammgemeinschaften eHealth Aargau (emedo), eSANITA und CARA zusammen und bieten das EPD unter der Marke CARA an. Dazu wird eine Zusammenarbeitsvereinbarung geschlossen. Die bestehende EPD-Plattform von emedo bildet die einheitliche technische Infrastruktur der neuen EPD-Stammgemeinschaft.
emedo, der Verein eSANITA und der Verband CARA waren die ersten drei Organisationen, die in der Schweiz das elektronische Patientendossier (EPD) eingeführt haben. Sie verfügen somit über mehrere Jahre Erfahrung in der Entwicklung und dem Betrieb dieses Dienstes. Zusätzlich verfolgen sie ein gemeinnütziges Ziel: Sie wollen der Bevölkerung in enger Zusammenarbeit mit den medizinischen Leistungserbringern einen effizienten, sicheren und kostenlosen öffentlichen Gesundheitsdienst anbieten.
Durch eine verbesserte Information der Gesundheitsfachpersonen und eine stärkere Einbeziehung der Patientinnen und Patienten in den medizinischen Behandlungsprozess wollen sie zur Verbesserung der Qualität und Sicherheit der Gesundheitsversorgung sowie zur Optimierung des Schweizer Gesundheitswesens beitragen. Die Steuerung der neuen EPD-Stammgemeinschaft durch Akteure aus dem Gesundheitswesen (Gesundheitsinstitutionen und kantonale Gesundheitsbehörden) stellt sicher, dass das EPD den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer entspricht. Diese gemeinsame Vision hat es den drei Organisationen ermöglicht, rasch eine gemeinsame Zusammenarbeitsvereinbarung für die Zukunft des EPD in der Schweiz zu schliessen. Diese muss noch von der eSANITA-Generalversammlung bestätigt werden.
Diese neue Partnerschaft ermöglicht es, Ressourcen und Kompetenzen zu bündeln und das EPD landesweit einzuführen. Obwohl jede Organisation ihre Unabhängigkeit beibehält, wird die EPD-Plattform gemeinsam genutzt, was die Verwaltung vereinfacht und Kosten spart. Diese einzigartige Kooperation in der Schweiz entspricht der Vision des Bundesrates, der davon überzeugt ist, dass die Zentralisierung der technischen Infrastruktur die Komplexität des Systems reduziert und damit die schweizweite Verbreitung des elektronischen Patientendossiers beschleunigt.
Die neue Stammgemeinschaft wird die EPD-Plattform von emedo nutzen, die vom Schweizer Unternehmen BINT GmbH, eine Gesellschaft der Ofac-Gruppe, entwickelt und betrieben wird. Diese ist bereits EPD-zertifiziert, modern und funktional. Die Daten der Patientinnen und Patienten werden in Schweizer Rechenzentren gespeichert, die vom Schweizer Gesundheitsdatenverarbeiter Ofac-Gruppe seit über 60 Jahren betrieben werden. Die EPD-Plattform bietet neben dem Zugriff auf die medizinischen Unterlagen auch ein von Grund auf neu entwickeltes Impfmanagement-Modul sowie eine benutzerfreundliche mobile App für iPhone und Android. Auch die Online-Eröffnung eines persönlichen Patientendossiers ist rasch und einfach möglich. Zudem müssen die heutigen Benutzerinnen und Benutzer beim Wechsel auf die neue EPD-Plattform keine Schritte unternehmen und ihre Daten bleiben unverändert erhalten.